Wen wir willkommen heißen

Der Dyke* March Cologne ist eine Demonstration für mehr Sichtbarkeit und das Feiern von Dykes* in aller Vielfalt: cis, trans*, nicht-binäre und inter* Lesben, bi+ und queere Frauen. Menschen kann ihre Sexualität und ihr Geschlecht nicht von außen angesehen werden. Wir möchten bei unserer Demonstration keine Fremdzuschreibungen und Diskriminierung von marginalisierten Gruppen.

Personen, die Ausschlüsse insbesondere gegen trans* Dykes* befürworten, sind bei uns nicht willkommen! Wir sind eine explizit trans* inkludierende Bewegung!

Wir sind eine all gender Demo und freuen uns über den Support von Allys, Friends & Lovers! Zugleich ist unser Ansatz „dykes to the front!“, Dyke*-Sichtbarkeit soll im Fokus stehen. Solidarität kann in dem Sinne besonders gut im Soli-Block gezeigt werden.

Wir wünschen uns eine friedlichen und empowernden March ohne Gewalt.

Trans* Rechte sind Menschenrechte!
Alle Dykes* sind wunderbar!
Support your Sisters not just your cisters!
Trans* women, trans* men and Enbies are loved here!
Lesbian* Joy is powerful!
Wir demonstrieren nur zusammen!

Dyke* Joy: Uns selbst und einander zu feiern, ist politisch!| Rede von Mads zum Auftakt des D*MC 2023

Das hier ist so ziemlich das Highlight in der Organisation vom Dyke* March: Hier oben zu stehen und zu sehen, wie sich der Platz gefüllt hat. Wie ihr hier alle steht, Bock habt euch zu sehen, gesehen zu werden und gleich zusammen los zu ziehen. Es ist dieses Gefühl auf diesem, unserem Lieblingsplakat dieses Jahr: „SO VIELE DYKES*! ICH FLIPP AUS! JUCHU!“
Das ist Dyke* Joy, Dyke* Freude und zu der Bedeutung von dieser Freude möchte ich jetzt noch ein paar Worte sagen.

Vorweg: Ist es okay, die Bedeutung von Freude und Spaß zu fokussieren, während Rechtspopulismus und Faschismus auch in der BRD immer mehr Fahrt aufnehmen? Während Europa die Grenzen noch dichter macht? Während Gendernormalos auf den Rücken und den Leben unserer trans* und nichtbinären Geschwister ihre Ängste und ihren Hass aushandeln? Während trotzdem weiterhin im Mainstream die unsägliche Gleichsetzung von Rechts und Links, von Menschenfeindlichkeit und Einsatz für Freiheit, Würde und Emanzipation erfolgt?

Aus der Beschäftigung mit Trauma heraus ist die Antwort klar: Ja!
Freude und Spaß wichtig zu nehmen ist nicht nur okay, sondern für alle und insbesondere marginalisierte und unterdrückte Gruppen über-lebens-wichtig.
Unsere Lebensfreude zu fühlen, hilft uns, weiterzumachen!

Und in einer Welt, die uns täglich sagt, dass unser Begehren und/oder unser Geschlechtsausdruck falsch ist, ist es widerständig und befreiend, uns über unser Lesbisch- und unser Queersein zu freuen!
Uns selbst und einander zu feiern, ist politisch und bedeutsam und wunderbar!

Und neben dem Wunsch, mehr Sichtbarkeit zu schaffen auch im Mainstream für unsere Themen, ist genau dieser Zauber von Dyke* Joy – von Verbindung in Freude – das, was uns antreibt, ein Jahr lang diesen, euren, Dyke* March Cologne zu organisieren:
Wir wollen, dass ihr fühlt:
Ja, hier werde ich gesehen und verstanden in meiner lesbisch_queeren, in meiner Dyke* Identität, in meinem Ausdruck, in meinem Style, in meiner Lust, in meiner Art von Familie! Hier sind so viele Gesichter, die mich anstrahlen und sich freuen, dass ich da bin!
Wir wollen, dass ihr fühlt: Ich bin ein Teil von Gemeinschaft!
Dyke*sein ist manchmal ganz schön schwierig – aber auch einfach wunderschön!!! Und dieses Gefühl von Joy soll uns allen der Dyke* March geben.

Dyke* Joy zu fokussieren ist kein Verdrängen.
Es heißt nicht, alles Schwierige bei Seite zu schieben; es heißt nicht, zu vergessen, dass wir uns hier nicht alle gleich sicher, leicht und ausgelassen fühlen können.
Oder zu vergessen, dass hier nicht alle Dykes* gleichermaßen repräsentiert sind.
Wir freuen uns sehr, dass zum Abschluss der Demo noch Redner*innen von baraka – a place for international queers im rubicon e.V., vom „Brokkoli“- Bündnis für geschlechtliche Selbstbestimmung und vom Black & Queer Kollektiv hierzu sprechen werden.

Angelehnt an Audre Lorde in „Die Macht der Erotik“ können wir Dyke* Joy hier auch als Instrument für Solidarität und Veränderung nutzen:
Unsere Freude zu fühlen,
zu fühlen wie wir berührt werden und andere berühren,
lässt uns von einer Welt träumen, in der wir alle erfüllt sein können mit Joy.
Eine andere Welt und ein warmer, liebevoller Umgang von Menschen miteinander ist verdammt nochmal möglich.
Fangen wir hier „unter uns Dykes*“ an.

Ich lade euch jetzt noch ein zu einer kleinen Dyke* Joy Übung, in 2 Schritten:

Schritt 1: So viel Dyke* Joy auftanken wie möglich!
Schau dich dafür mal um: Was siehst du, was dein Dyke* Herz höher schlagen lässt? Siehst du vielleicht in einer Person die Idee von einer Zukunft – du in 20 Jahren? Oder berührt es dich andersherum, hier auch ganz junge Dykes* zu sehen? Wird dir ein bisschen heiß, weil alle so gut aussehen? Freust du dich über ein Plakat? Über die Ex, mit der die geteilte Katzenelternschaft so gut funktioniert? Über die 36 Karabinerhaken und Schlüsselketten, die du schon gezählt hast?😉 Schau dich um und saug das alles bewusst auf…

…und wenn du ganz voll bist und strahlst vor lauter Glück, Dyke* zu sein,
kommen wir zu
Schritt 2: Dyke* Joy verankern, damit du immer wieder auf dieses Glück zugreifen kannst!
Dafür stellst du dir jetzt vor, wie du diese ganze geballte strahlende Dyke* Freude in Irgendwas an dir bündelst: Kommst das z.B. alles in deine Boots, Stilettos oder Barfußschuhe, Glitzernägel, in dein Harness, dein Karohemd, Pailettentop, Poloashirt oder deine Lederkutte? Oder lieber in deine Armmuskeln oder in jedes deiner Beinhaare? Such dir was aus: Das wird der Anker für deine Dyke* Freude!

Und wenn du das nächste Mal dieses Gefühl brauchst in deinem Alltag, in schwierigen Momenten, dann verbinde dich mit diesem Anker. Und mit dem Wissen: Wir alle hier freuen uns über dich!

Tankt ganz viel Joy, ihr wundervollen Queers!
Habt einen tollen Dyke* March und passt aufeinander auf!

Rikscha-Infos

Per Rikscha dabei beim D*MC 2023!
Du möchtest beim Dyke* March Cologne am 8. Juli 2023 dabei sein, aber bist nicht gut oder nur eingeschränkt zu Fuß unterwegs?
Auch dieses Jahr organisieren wir wieder Rikschas, um möglichst vielen eine Teilnahme zu ermöglichen.

Platzvergabe
Aus der Erfahrung der letzten Jahre heraus nehmen wir dabei keine Reservierungen an, sondern laden euch vorm Demostart zu einem Sammelpunkt ein: um 17:30 Uhr (30 Min vor Demostart) bei unseren Rikschas am Roncalliplatz. Bisher gab es immer genügend Plätze.

Wir freuen uns auf euch!

Dyke* March Cologne 2022 – Stellungnahme des Orga-Teams zu der transfeindlichen Störaktion

Der 8. Dyke* March Cologne war wunderbar laut, bunt, weithin sichtbarer und sehr freudvoll. Für dieses wundervolle Ereignis haben wir ein Jahr lang hart gearbeitet. Danke an alle, die dabei waren und den Dyke* March Cologne möglich gemacht haben.
Nach der Demo wurde der öffentliche Diskurs allerdings bestimmt durch einen kurzen Vorfall zu Beginn. Was war geschehen? Eine kleine Gruppe von ca. 10 Personen stand vor dem Museum Ludwig auf der Brücke und hielt Schilder hoch, auf denen transfeindliche Aussagen standen.
Wir wissen, dass es sich hier um eine kleine, sehr laute radikale Minderheit handelt, dennoch nehmen wir hier zu der Störaktion Stellung.
Inhaltsankündigung: Wir benennen im Text explizit transfeindliche Äußerungen von Störer*innen unseres D*MC

Am 2. Juli 2022 hat der 8. Dyke* March Cologne stattgefunden. Während der empowernden Auftakt-Kundgebung auf dem Roncalliplatz riefen wir Menschen zu Solidarität auf und dazu, ihre Energie nicht in Grabenkämpfe innerhalb der Szene zu stecken. Ca. 2.000 Menschen zogen danach durch die Kölner Innenstadt. Die Demonstration war wunderbar laut, bunt, weithin sichtbarer und sehr freudvoll. Für dieses wundervolle Ereignis haben wir ein Jahr lang hart gearbeitet. Danke an alle, die dabei waren und den Dyke* March Cologne möglich gemacht haben.

Nach der Demo wurde der öffentliche Diskurs allerdings bestimmt durch einen kurzen Vorfall zu Beginn. Was war geschehen? Eine kleine Gruppe von ca. 10 Personen stand vor dem Museum Ludwig auf der Brücke und hielt Schilder hoch, auf denen transfeindliche Aussagen standen wie “Stop Transing the Gay Away”. Sie riefen Parolen wie “Lesben haben keinen Penis!”

Gemäß unserem Konzept zur gewaltfreien Deeskalation von Störungen begaben sich einige Ordner*innen auf die Brücke und ließen unser Transparent mit der Aufschrift “Dykes against Transphobia! Selbstbestimmung jetzt!” von der Brüstung hängen. Wir wurden dabei von den Störer*innen angeschrien: “Du musst dich selbst hassen! Du musst Lesben hassen! Wenn die Männer euch sagen, geh auf die Knie und lutsch meinen Schwanz, dann macht ihr das! Kaputt machen ist alles was ihr könnt. Ich will mit keinem Schwanz schlafen!” Darauf reagierten wir ruhig und deeskalierend: “Wir hassen niemanden. Niemand wird hier zu irgendwas gezwungen, jede kann lieben wen sie will.” Es kam zu mehreren Zwischenfällen, bei denen Störer*innen teilweise Menschen, die uns unterstützen wollten, an den Armen packten und körperlich massiv bedrängten bzw. die Faust drohend erhoben. Wir stellten uns jeweils mit ausgebreiteten Armen dazwischen und sprachen beruhigend auf alle Beteiligten ein, bis sich die Situation entspannte. Zum Schluss sagte dann eine der Störer*innen zu einer anderen: “Wir haben alles, was wir brauchen.” Daraufhin verließen sie den Rand der Demo.

Kurze Zeit später kursierten schon Videos und Fotos des Zwischenfalls im Netz. In den nächsten Tagen berichteten die Junge Freiheit, Schwullissimo und schließlich die Emma in erstaunlich ähnlichen Formulierungen und jeweils ohne jegliche Kontaktaufnahme mit uns, dass „auf dem Kölner Dyke March […] Lesben von Queer-Aktivisten angegriffen“ worden seien (https://www.emma.de/artikel/humboldt-uni-cancelt-vortrag-339641, Zugriff 12.07.2022 21:27).

Alle drei Publikationen ließen dabei geflissentlich unter den Tisch fallen, dass die Äußerungen besagter Lesben explizit transfeindlich waren und dass sie es waren, die die Situation körperlich eskalieren ließen. Stattdessen wurde vollkommen unkritisch deren Stilisierung zu unschuldigen Opfern übernommen.

Der Dyke* March Cologne leistet seit 9 Jahren konstruktive Arbeit in der Szene für die Sichtbarkeit und Rechte von Lesben und queeren Frauen. Wir haben mit dem Dyke* March Cologne einen Raum für alle geschaffen, die sich als Dykes* identifizieren, in dem sie ihre politischen Anliegen sichtbar auf die Straße tragen können, wo sie sich, ihre Solidarität und Gemeinschaft spüren können und sich gegenseitig empowern.

Unglaublich viele Menschen melden uns zurück, wie wichtig der Dyke* March Cologne als Energie spendende, solidarische, bunte, freudvolle Veranstaltung für sie ist. Wir haben uns sehr gefreut, dass unser besonderes Engagement für die queere Community in Köln 2020 vom Checkpoint Köln und der Aidshilfe Köln mit dem funkelnden Dankeschön ausgezeichnet wurde und wir dieses Jahr das Come-Together-HERZ erhalten haben.

Wenn sich also nun Menschen, die – soweit wir wissen – nicht an einem einzigen konstruktiven Projekt für die queere Community beteiligt sind, mit Parolen wie “Stop Transing the Gay Away” auf ihren Schildern an den Rand des Dyke* March Cologne stellen, wo sich 2.000 Menschen gerade über das Gemeinschaftserlebnis freuen, das wir ihnen mit dieser Demo ermöglichen und schreien “kaputtmachen ist alles was ihr könnt” – dann entbehrt das nicht einer gewissen Absurdität. Diese Menschen haben nie versucht, den Dyke* March Cologne konstruktiv mitzugestalten oder einen respektvollen Meinungsaustausch mit uns zu suchen.

Nach diesem Vorfall wurden rufschädigende Lügen über namentlich genannte Mitfrauen des Orga-Teams im Netz verbreitet. Es wurde behauptet, wir hätten Menschen körperlich angegriffen, Schilder und Fahnen geklaut. Nichts davon entspricht der Wahrheit. Die Videos von uns, aber auch die vollständigen Videos der Störer*innen, die wir gesichert haben, zeigen dies in aller Deutlichkeit.

Die Zielsetzung der Störer*innen scheint zu sein: Uns Angst machen, uns diskreditieren, den Dyke* March stoppen. Wie der Wegfall einer der wichtigsten Events für Lesben beim Kölner CSD die Anliegen von Lesben fördern soll, bleibt dabei unklar. Aber darum geht es ja offensichtlich auch nicht. Es geht um Spaltung. Es geht um Verschiebung. Es geht darum, dass trans* Menschen aus der lesbischen und queeren Szene ausgestoßen werden sollen. Es geht darum, uns unter Druck zu setzen, dass wir den am meisten diskriminierten und verfolgten Menschen in der queeren Szene die Solidarität aufkündigen. Das ist ungeheuerlich. Noch ungeheuerlicher ist es, dieses gewaltvolle Anliegen als “Schutz für Frauen und Mädchen”, als Einsatz für die Rechte von Lesben zu tarnen. Die Menschen, die für diese Störung verantwortlich zeichnen, haben niemanden geschützt, haben niemandes Rechte verteidigt. Sie haben Menschen, sie haben Lesben, gewaltvoll verbal attackiert und körperlich bedroht.

An den Ereignissen rund um das Lesbenfrühlingstreffen 2021 und der Debatte rund um den abgesagten Vortrag von Vollbrecht an der Humboldt-Uni sehen wir: Dieser Hass gegen trans* Menschen, bei dem diese als nicht existent, psychisch krank und als Bedrohung für Frauen und Kinder, als Bedrohung für Lesben dargestellt werden, wird gerade an vielen Stellen lauter.

Slogans wie das “Stop Transing the Gay Away” der Störer*innen beim Dyke* March Cologne implizieren, dass trans* Menschen eine Bedrohung für Lesben und Schwule darstellen und sind Teil dieser spaltenden, diskriminierenden Bewegung.

Hier wird angenommen und manchmal gar behauptet, eine kleine, besonders unterdrückte und diskriminierte Minderheit stelle alleine durch ihre Existenz eine Bedrohung dar. Manchmal wird auch kolportiert, diese besonders schutzlosen und verfolgten Menschen seien in Wahrheit sehr mächtig und würden der Gesellschaft ihre gefährliche Ideologie aufzwingen. Dabei handelt es sich um nichts anderes als Verschwörungstheorien, die Hass schüren sollen.

Der Dyke* March Cologne engagiert sich gegen Hass. Wir wehren uns gegen jede Art von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Der Dyke* March Cologne steht für eine solidarische, konstruktive, sich gegenseitig ermächtigende queerpolitische Arbeit mit lesbischem und feministischem Fokus. Das haben wir mit unserem Engagement in den letzten neun Jahren bewiesen. Das haben wir sehr deutlich in Worte gefasst bei unserer Anfangskundgebung, in der wir uns und alle anderen Menschen in der queeren Szene dazu aufrufen, nicht zu vergessen, dass das Wichtigste ist, dass wir einander schützen und füreinander und miteinander kämpfen.

Deshalb arbeiten wir jetzt schon am 9. Dyke* March Cologne. Auch wenn versucht wird, unseren Namen durch den Dreck ziehen, uns körperlich einzuschüchtern: Wir sind hier. Wir lassen uns nicht vertreiben oder verleumden.

» Ausführliche Dokumentation der Störaktion als PDF

» Fotos vom Dyke* March Cologne 2022

» Unsere Rede auf YouTube

» Der gesamte March auf YouTube

Rede des Orgateams zum Auftakt des Dyke* Marches Cologne 2022

Liebe Dykes* und Unterstützer*innen!

Es tut gut, euch zu sehen!
Es tut gut, euch zu hören!

Wir freuen uns schon sehr darauf, gleich mit euch allen durch die Straßen zu ziehen. Bevor wir uns gemeinsam auf den Weg machen, ist es uns allerdings wichtig, noch ein paar Worte zu sagen. Es ist es uns ein Anliegen, uns und euch an ein paar Grundsätze zu erinnern, die uns wirklich wichtig sind:

Wir sind stark, wir sind viele.
Wir gehen mit einander auf die Straße.
Wir gehen für einander auf die Straße.

Natürlich ist Kritik innerhalb der queeren Szene berechtigt. Natürlich müssen wir einander auf Missstände aufmerksam machen und uns kritisch miteinander auseinandersetzen. Aber, und dieser Punkt ist für uns zentral, wir dürfen darüber nicht vergessen, wie es kommt, dass wir uns überhaupt in dieser Szene zusammengefunden haben, so unterschiedlich wir auch sind. Dass wir uns hier zusammengefunden haben, weil es da draußen Kräfte gibt, Menschen gibt, die uns alle abschaffen wollen, die uns alle unsichtbar machen wollen, die uns alle unserer körperlichen Autonomie berauben wollen. Deshalb sind wir überhaupt hier, wir bunter Haufen. Und das dürfen wir nicht vergessen.

Gegen diese Kräfte können wir uns wehren. Wir haben uns erfolgreich gewehrt. Wir haben Erfolge erzielt, was den Kampf um unsere Rechte und unsere Sichtbarkeit angeht. Und wir haben sie erzielt aufgrund von gemeinsamen politischen Aktionen. Wir haben sie erzielt, weil wir solidarisch für einander, miteinander auf die Straße gehen und in Projekten arbeiten. Weil wir uns gegenseitig unterstützen und beschützen.

Diese Solidarität ist kostbar und wir sollten sie erhalten.

Wenn ich mir die Intensität anschaue, mit der wir einander manchmal innerhalb der Szene angreifen, macht mir das deshalb Sorgen. Ich denke dabei an das Phänomen der Verschiebung, bei dem wir unsere legitime Frustration verschieben von den Leuten, die sie eigentlich ausgelöst haben, auf diejenigen, vor denen wir weniger Angst haben.
Wenn wir den Frust über zu wenig Sichtbarkeit, zu wenig Gelder, zu wenig Einfluss an einander auslassen – dann ist das Verschiebung. Wenn wir miteinander darüber diskutieren, welche queeren Projekte, welche Identitäten Unterstützung und Schutz mehr verdienen, statt miteinander gegen die Kräfte zu kämpfen, die dafür sorgen, dass Sichtbarkeit, Schutz und Gelder für uns alle Mangelware bleiben – dann ist das Verschiebung. Wenn wir diskutieren, ob Transfrauen oder Cisfrauen mehr Anrecht auf Frauenquoten haben, statt uns zu solidarisieren und gemeinsam zu fragen, wie es verdammt nochmal sein kann, dass es 2022 überhaupt noch Frauenquoten braucht – dann ist das Verschiebung.

Und sie schwächt uns!

Die Geschichte zeigt: wenig kann eine politische Bewegung so schwächen, wie Verschiebung. Verschiebung schwächt den Blick dafür, gegen welche Menschen und Institutionen man sich wirklich wehren muss. Schlimmer: Sie schwächt unseren Blick dafür, wer wichtige Bündnispartner*innen sein können.

In dem Moment, wo die heterosexuellen weißen Frauen sich darauf konzentrierten, schwarze Frauen und Lesben aus der Frauenbewegung auszuschließen, statt gemeinsam mit ihnen zu kämpfen, wurden sie schwächer. In dem Moment, wo die Arbeiter*innenbewegung ihren Frust über mangelnde Arbeitsplätze und schlechte Bezahlung gegen “Gastarbeiter” richtete, statt gemeinsam mit diesen gegen ausbeuterische Konzerne zu kämpefn, wurde sie schwächer.

Lasst uns diese Fehler nicht wiederholen!
Wir machen es unseren Gegner*innen damit sehr einfach.
Ich würde es ihnen aber gerne schwer machen.

Wenn wir für einander auf die Straße gehen, in politischen Gremien kämpfen. Wenn sich das kinderlose schwule Paar für das Recht lesbischer Mütter auf Stiefkindadoption einsetzt. Wenn sich Cis Menschen für das Recht von Trans Menschen für körperliche Autonomie einsetzen. Wenn sich Menschen ohne HIV/AIDS für die Bedürfnisse von Menschen mit HIV/AIDS einsetzen. Wenn bisexuelle Frauen für Lesben auf die Straße gehen und Lesben für bisexuelle Frauen.

Dann sind wir stark!
Das haben wir bewiesen.

Lasst uns zusammenstehen.
Lasst es uns uns leicht machen und den sexistischen, queerfeindlichen Kräften schwer.

Die Stärke, die wir hier heute spüren beim Dyke* March, in diesem Kollektiv, in dieser Demo: Die gibt uns Lebensfreude! Die gibt uns Stärke, die gibt uns Mut. Das, was hier gleich passiert, wenn wir losziehen, wenn die Queerelas spielen, wenn wir uns spüren, wenn wir uns feiern – das, meine Lieben, das ist der Stoff, aus dem Veränderung gemacht wird!

Wir brauchen Euch: Ordner*innen dringend gesucht!

Wir brauchen Eure Unterstützung!

Der Dyke*March 2022 findet statt!

Ihr möchtet unterstützen? Dann meldet euch als Ordner*In mit Namen und Email-Adresse unter
demo@dykemarchcologne.de

Was Ihr machen müsst? Details folgen bald.

Ein erster Hinweis: Auch in diesem Jahr werden Fotos vom Dyke* March Cologne gemacht. Wenn du nicht möchtest, dass dein Foto veröffentlicht wird, sag bitte unserer Fotografin Bescheid.

Dyke*Quiz zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit 2021

DYKE*QUIZ

DYKE*QUIZ für alle Dyke* & Friends

Am 26. April 2021 um 18:45  in unserem Online-Pub „The Marching Dyke“.

Anmeldung unter quiz@dykemarchcologne.de

Zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit am 26. April 2021 veranstaltet das Dyke* March Cologne-Team ein Kneipen-Quiz für alle Dykes* & Friends.
Hierfür haben wir den Pub „The Marching Dyke*“ auf der Plattform Gather für euch eingerichtet. Wir sind sicher, wir werden alle soviel Spaß haben wie im nicht-virtuellen Leben – nur Eure Drinks müsst Ihr selber mitbringen.
Gespielt wird in 4er Teams und falls ihr ohne Team teilnehmen möchtet, kein Problem, wir bringen euch an den Tischen zusammen.
Wir haben ein begrenztes Teilnehmer*innenkontingent. Es ist zwingend erforderlich, dass Ihr Euch per Email mit Namen und Email-Adresse bei uns anmeldet unter quiz@dykemarchcologne.de.Nach Anmeldung per Email erhaltet ihr kurz vor der Veranstaltung ein kleines Info-Package, in dem mehr Einzelheiten und auch der Zugang erklärt sind.
Ihr könnt auch gleich mehrere Personen anmelden, allerdings brauchen wir in dem Fall von jeder einzelnen Person einen Namen und eine Email-Adresse. Denn nur mit dem angegebenen Namen und der Emailadresse könnt Ihr Euch im Marching Dyke* Pub am 26. April einloggen.
Einlass ist ab 18:45. Um 19:00 legen wir mit dem Quiz los. Den Link zum Pub erhaltet ihr kurz vor Beginn des Quizzes per Email.
Selbstverständlich werden wir nach Beendigung des Quizabends alle eure Angaben wieder löschen.
Meldet euch auch bitte wieder ab, falls Ihr aus irgendwelchen Gründen kurzfristig nicht teilnehmen könnt.